NFL Draft 2025 – meine Gewinner, Verlierer & persönliche Einschätzungen

Ich liebe die NFL. Und ich liebe den Draft.
In diesem Beitrag teile ich meine ganz persönlichen Einschätzungen zum NFL Draft 2025 – inklusive meiner Gewinner, Verlierer und einem echten Boom-or-Bust-Team. Ich bin kein Analyst, aber ein Fan mit Herz, Leidenschaft und schaue mir jeglichen NFL Content in Deutschland und Amerika an.
Ob die Picks zu Superstars oder überhaupt Starter werden, weiß niemand so genau – aber ein paar Trends lassen sich jetzt schon erkennen.
Warum der NFL Draft 2025 für mich so spannend ist
Ich finde das Draft-System der NFL einfach genial: Es hält die Liga wettbewerbsfähig und bietet College-Athleten die große Chance auf die Profi-Karriere. Und mal ehrlich – ein bisschen Drama gibt’s auch immer. Was will man mehr?
Für mich ist der Draft aber auch ein Fenster in die Denkweise der Teams:
Wo sehen sie ihre Schwächen?
Sind sie im „Win Now“-Modus oder bauen sie langfristig auf?
Steht der Coach unter Druck oder gibt es Zeit zur Entwicklung?
Ein weiteres Highlight ist für mich die Draft-Nacht mit meinen Kumpels: Essen, Lachen, Mock Drafts erstellen – das ist neben dem Super Bowl mein Lieblingsritual im NFL-Kalender.
Gewinner des Drafts
Kansas City Chiefs
Okay, ich geb’s zu: Ich bin Chiefs-Fan – aber ich finde diesen Draft trotzdem objektiv richtig gut. Mit Simmons (OT) bekommen die Chiefs einen potenziellen First-Round-Steal. Der athletische Edge-Rusher fiel verletzungsbedingt bis ans Ende der ersten Runde, hätte vom Talent her aber der beste .
Auch danach ging’s stark weiter: Jalen Royals (WR) bringt Tempo und YAC-Potenzial, während alle Needs in der Defense addressiert wurden. Der Draft fühlt sich rund an, auch Travis Kelce war begeistert:
„I love what we did in the draft. We lost some guys on the defensive line, filled those roles. Got a big 'ol tackle to protect Pat and move some bodies in the run game. And then on top of that, just add pieces left and right in the secondary and on the offensive-weapons side.“
Brett Veach liefert mal wieder, einfach ein gutes Front Office.
Chicago Bears
Die Bears starten unter Ben Johnson ein neues Kapitel – und der Draft wirkt wie ein passender Auftakt. Besonders interessant: Die Wahl von Tight End Colston Loveland an Position 10. Loveland wurde zwar niedriger gerankt als Tyler Warren (der vier Picks später ging), passt aber perfekt in Johnsons System, das er schon bei den Lions mit Spielern wie LaPorta und St. Brown geprägt hat. Dazu kommt der Wide Receiver Luther Burden, der besonders stark in der Kategorie "Yards after Catch" abschneidet und ein starker Tackle Trapilo vom Bosten College.
Die Draftklasse wirkt strategisch durchdacht: viele flexible, systemnahe Spieler, klare Ideen hinter jedem Pick. Die Offense der Bears könnte 2025 richtig Spaß machen – zumindest hat QB Caleb Williams ein großes Waffen Arsenal.

New England Patriots
Ich mag den Ansatz der Patriots in diesem Jahr. Statt auf spektakuläre Trades zu setzen, wurde solide und durchdacht investiert – vor allem in die Offensive Line mit insgesamt 3 Picks u.a. Campbell in der ersten Runde. Und das gefällt mir. Denn: Mit einer guten Line werden automatisch auch Quarterbacks und Running Backs besser.
Darüber hinaus haben die Patriots super spannende Playmaker in der Offensive mit TreVeyon Henderson und Kyle Williams (14 TDs letztes Jahr) gedraftet. Obwohl ich kein großer Patriots Fan bin, freue ich mich sehr auf diese Saison - es wird spannend.
Verlierer des Drafts
Cincinnati Bengals
Die Bengals setzen auf Upside – aber für ein Team, das eigentlich jetzt gewinnen will, ist das riskant. Der Pick von Shemar Stewart in Runde 1 ist das beste Beispiel: physisch beeindruckend, aber mit nur 4.5 Sacks in drei Jahren sehr wenig Output im College. Klar, das kann gutgehen – muss aber nicht.
Fairchild wird langfristig starten und ist ein guter OG, aber irgendwie haben die Bengals ganz wenig "instant-impact talent" gedraftet und das finde ich fragwürdig mit Joe Burrow als QB..
Cleveland Browns
Eigentlich stark gestartet – mit dem Downtrade von Pick 2 auf 5, um Kapital zu sammeln. Aber was dann folgte, war schlicht merkwürdig: In Runde 3 kommt QB Dillon Gabriel, in Runde 5 nochmal Shadeur Sanders – und das, nachdem man in der Offseason für Kenny Pickett getradet hatte? Drei Quarterbacks in einem Draftjahr? Klingt für mich nach Unklarheit im Front Office und einem Kompromiss zwischen Owner und GM – aber nicht wie ein durchdachter Plan. Dazu auch noch die mediale Aufmerksamkeit durch Sanders, das wird schwierig eine gute Team-Building Atmosphäre aufzubauen. Für mich: Prinzipiell solider Draft, aber zeigt einfach wie viel Unsicherheit bei den Browns herrscht. Kein gutes Zeichen für die kommende Saison.
Boom or Bust: Las Vegas Raiders
Die Raiders polarisieren. Mit Ashton Jeanty holt man an Position 6 einen spannenden Running Back, der modern, explosiv und vielseitig einsetzbar ist. Und wenig später kommt noch ein zweiter RB dazu. Das kann aufgehen – muss aber nicht.
Denn so stark Jeanty auch sein mag: Die Raiders haben viele andere Needs, vor allem an der Line. Zwei so frühe Picks auf Running Backs zu investieren, ist sehr gewagt – insbesondere in einer Liga, die O-Line-Stabilität fast über alles stellt. Für mich ist das eine klare Boom-or-Bust-Strategie. Ich persönlich würde ein Team anders bauen – erst das Fundament (Line, Defense), dann die Star Playmaker. So bleibt ein gewisser Zweifel.

Das waren meine persönlichen Eindrücke vom Draft 2025. Wie jedes Jahr gilt: Manches wird sich bewahrheiten, anderes in Luft auflösen. Aber genau das macht es ja aus. Die Mischung aus Analyse, Emotion und Hoffnung – für Fans, Spieler und Franchises gleichermaßen.
Wen fandet ihr stark? Lasst mich gerne wissen, welche Draft-Klassen euch überzeugt haben – oder auch nicht.