Mein Weg zu mehr Ballaststoffen – und warum er mein Leben verändert hat

Mein Weg zu mehr Ballaststoffen – und warum er mein Leben verändert hat
Foto von Jannis Brandt

Ich schaue gerne mal Dokus, weil mich solche Geschichten oft inspirieren. Eines Abends bin ich zufällig auf die Netflix Show "Hack Your Health" gestoßen.
Darin ging es um Mikronährstoffe, Ballaststoffe und wie wichtig sie für unsere Gesundheit sind.

Ich wusste vorher natürlich, dass Obst und Gemüse gesund sind, aber ich habe erst durch diese Doku verstanden, dass es nicht reicht nur Eisbergsalat und Äpfel zu essen, sondern dass mehr dazu gehört. Auf einmal habe ich mich schlecht gefühlt, dass ich Teile meiner Darm Bakterien jahrelang vernachlässigt habe, weil ich nicht velfältig genug gegessen habe - dabei liebe es doch zu Kochen und neue Dinge auszuprobieren.

Also habe ich mir eine kleine Challenge gesetzt:
20 verschiedene Obst- und Gemüsesorten pro Woche essen.
Nicht perfekt. Nicht als Zwang. Einfach mal ausprobieren.

Fast zur gleichen Zeit bin ich auf Reddit im "Lose it" Bereich über das Thema Volume Eating gestolpert. Die Idee: Eeinfach Unmengen an gesunden Lebensmitteln essen. So viel Obst und Gemüse wie man will. Kein Kalorienzählen. Kein strenges Ziel. Perfekt für mich als Person mit rieeesigem Appetit.

Und was soll ich sagen, es hat mein Leben nachhaltig verändert:

Ich hatte schon immer ein Thema mit Menge beim Essen. Ich bin 1,88 m groß, sportlich, aber mit knapp über 103 kg eben doch etwas schwerer als gut für mich war. Wenn es Süßigkeiten im Haus gibt, dann sind die halt weg und zwar sofort. Ich hatte und habe auch immer noch Schwierigkeiten mich zu beherrschen (aber es ist besser geworden).

Wenn mich der Heißhunger packte, gab es früher Süßes oder Fettiges.
Jetzt? Einfach mal fünf Äpfel und 400 g Heidelbeeren auf einmal. Ja, wirklich. Richtig große Portionen. Macht doch nichts. Manchmal wahrscheinlich völlig übertrieben. Aber es fühlte sich gut an – körperlich und mental. Und ich habe mir gedacht: "Ja 400 g Blaubeeren sind wahrscheinlich etwas zu viel, aber besser als 200 g Weingummi, oder?"

Nach ein paar Monaten habe ich – ohne es zu planen oder zu kontrollieren über 10 kg abgenommen.

Ohne Verzicht.
Ohne Diätplan.
Ohne Stress.

Einfach nur, weil ich andere Dinge gegessen habe. Mehr Fülle, mehr Ballaststoffe, mehr echte Lebensmittel.

Und dann passierte noch etwas: Ich wurde beim Sport plötzlich viel besser. Ich habe mich leichter und schneller gefühlt - naja, kein Wunder bei -10 kg. Am Ende hat es sogar dazu geführt, dass ich in eine Fußballmannschaft aufgenommen wurde, die zwei Ligen über meiner bisherigen Mannschaft spielt. Ein Schritt, den ich mir vorher kaum zugetraut hätte.

Natürlich gehört heute noch mehr dazu: Ich versuche, täglich spazieren zu gehen. Ich achte bewusst auf das, was mir guttut. Aber der Startpunkt war eindeutig: Meine Ernährung. Und das Verrückte daran? Es begann nicht mit einem riesigen Plan. Es begann mit Neugier und Spaß am Ausprobieren. Mit dem Gedanken: "Mal schauen, was passiert."

Halbperfekt eben.